Content Delivery Network: Was ist das eigentlich? Und wann ist ein CDN wirklich sinnvoll? « Raidboxes (2025)

Du hast eine Webseite, einen Onlineshop oder Blog und bekommst zunehmend Aufmerksamkeit und Webseitenbesucher aus aller Welt? Super, dann hast du schonmal einiges richtig gemacht. Doch was ist, wenn du in Google Analytics feststellst, dass deine größten Fans und Besucher aus Neuseeland kommen, obwohl dein Standort in Berlin oder London ist? Hier kommt ein CDN ins Spiel.

Es ist schwer, in dem Meer unzähliger digitaler “Trends” seine Kunden für sich zu begeistern und sich von der Konkurrenz abzuheben. Selbstverständlich weißt du als geschäftstüchtige Person, dass Kundenbindung der Schlüssel zum Erfolg ist – und der Schlüssel zur Kundenbindung ist eine gute Benutzererfahrung!

Eine Untersuchung von Google kommt zu folgendem Ergebnis: “[…] a one-second delay in mobile load times can impact conversion rates by up to 20%”. Eine weitere Google Studie, in der über 900.000 mobile Websites unterschiedlicher Größe getestet wurden, zeigt eine durchschnittliche Ladezeit von 22 Sekunden auf mobilen Geräten. Das ist eine verdammt lange Zeit, deine Benutzer warten zu lassen.

Der erste Schritt besteht also darin, deine Webseite und deinen Content zu optimieren. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du dein WordPress optimieren kannst, schaue dir zuerst unseren Artikel über die 10 wichtigsten Stellschrauben der Performance-Optimierung an.

Deine Seite ist nun bis zur letzten Code-Zeile optimiert und trotzdem lassen deine Ladezeiten noch zu wünschen übrig? Höchstwahrscheinlich sind Latenzzeiten die Übeltäter.

Die Messgröße “Latenz” gibt an, wie lange es dauert, bis Daten von Punkt A nach Punkt B gesendet werden. Nehmen wir an, wir senden einem Benutzer unsere Website in derselben Stadt – in diesem Fall wird die Latenz ziemlich gering sein, weil die Entfernung, die die Daten zurücklegen müssen, kurz ist.

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Vergrößern wir jedoch diesen Abstand, dann wird die benötigte Zeit, um diese Daten von Punkt A nach Punkt B zu senden, sehr viel länger.

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Wie können wir also dafür sorgen, dass unsere Website für Besucher noch schneller geladen wird? Eine beliebte Methode ist die Verwendung eines CDN – das ist ein Akronym für “Content Delivery Network”. Lass uns also als nächstes darüber sprechen, was das genau bedeutet und wie es dir helfen kann.

Was ist ein CDN?

Zunächst möchte ich die drei Abschnitte des Begriffs „Content Delivery Network“ aufschlüsseln:

  • Content: Die Daten, die du deinen Webseitenbesuchern zur Verfügung stellst (Webseite, Video, Bild usw.)
  • Delivery: Wie diese Daten vom Benutzer abgerufen werden
  • Network: Die Orte, an denen deine Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt gespeichert werden

Content Delivery Network ist im Prinzip ein Überbegriff für eine Sammlung von Servern an verschiedenen Standorten, die als PoPs (Points of Presence) bezeichnet werden. Typischerweise befinden sich diese in verschiedenen Ländern rund um den Globus. Die Standorte sind dabei strategisch positioniert, um näher an einer breiteren Nutzerbasis zu sein. In größeren Länder wie Russland und Brasilien gibt es aufgrund ihrer Größe sogar regionale und nationale (R/N) CDNs.

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Die Server, die rund um den Globus platziert sind, werden Proxy-Server oder Edge-Server genannt und speichern dort deine Daten (dies kann so optimiert werden, dass nur die am häufigsten angeforderten Inhalte zwischengespeichert werden, wenn deine Datenbank sehr groß ist).

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Wenn Nutzer eine Verbindung zu deiner Webseite herstellen, werden sie zum nächstgelegenen Server mit den zwischengespeicherten Daten weitergeleitet. Wenn der Benutzer Daten anfordert, die noch nicht im Cache gespeichert sind, fordert der Proxy-Server deinen Urspungs-Server auf, die angeforderten Daten zu liefern.

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Du kannst bestimmen, wie das CDN deine Daten zwischenspeichert, indem du Caching-Regeln festlegst. Je nachdem, welchen CDN-Dienst du verwendest, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies umzusetzen.

Das Ergebnis ist ein massiver Vorteil für den Endbenutzer. Vor allem in Bezug auf die Geschwindigkeit, mit der die Inhalte geladen werden können, aufgrund einer geringeren Latenzzeit der Daten und einer höheren Uptime. Denn die Anzahl der Benutzer, die sich mit einem einzigen Server verbinden, wird nun regional verteilt.

Brauche ich überhaupt ein Content Delivery Network?

Der Hauptvorteil der Verwendung eines CDN besteht darin, dass du deine Daten dem Benutzer schneller und zuverlässiger zur Verfügung stellen kannst. Aber du musst dabei vor allem deine Zielgruppe und Kundenbasis berücksichtigen. Sehen wir uns zwei verschiedene Beispiele an:

Beispiel #1: Blumenladen

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kundenbasis des Blumenladens größtenteils regional ist, ist sehr groß. Und wenn der Laden nicht gerade ein Shoutout von einem Kardashian bekommt, können wir davon ausgehen, dass der Netzwerk-Traffic (die Anzahl der Personen, die die Website zu einem bestimmten Zeitpunkt ansehen) ziemlich gering ist. Selbst, wenn wir dabei die gelegentlichen Webseitenbesucher aus Übersee einbeziehen, die vielleicht planen, im Urlaub Blumen zu kaufen.

Diese Art von Website würde durch die Verwendung eines CDN keine massive Verbesserung erfahren – die lokalen Ladezeiten sind ziemlich schnell (es sei denn, dein Hosting-Server befindet sich auf der anderen Seite des Planeten). Und wir können wahrscheinlich davon ausgehen, dass der romantische Urlauber aus Übersee ziemlich tolerant gegenüber den zusätzlichen paar hundert Millisekunden zusätzlicher Ladezeit ist.

Beispiel #2: Video-Streaming-Dienst

Auf der anderen Seite hat ein Video-Streaming-Dienst:

  • Benutzer in mehreren Ländern
  • Eine große Nutzerbasis
  • Höchstwahrscheinlich große Dateien, die gestreamt werden
  • Zig konkurrierende Plattformen, was die User Experience für die Kundenbindung nochmal besonders wichtig macht

Für diese Art von Service würde die Verwendung eines CDN große Vorteile mitbringen, da alle oben genannten Faktoren die Fähigkeit des Hosting-Servers, Daten an den Benutzer zu senden, beeinträchtigen könnten. Hier ist der Grund dafür:

  • Benutzer, die weiter vom Host-Server entfernt sind, haben längere Wartezeiten, einfach weil die Daten eine größere Entfernung zurücklegen müssen.
  • Wenn immer mehr Leute versuchen, an deine Inhalte heranzukommen, kann dies dazu führen, dass dem Server am Ende die Ressourcen (Rechenleistung) ausgehen, um diese Daten an deine Benutzer zurückzuschicken. Das wird auch als „Flaschenhals“ bezeichnet.
  • Die anhaltenden Anfragen des Streaming-Dienstes an den Server, können dann zum Absturz führen – dies wird als Downtime bezeichnet.

Wie würde ein CDN also dazu beitragen, dass deine Server besser laufen?

Geschwindigkeit – Wie ein CDN die Ladezeit verbessern kann

Erstens würde das CDN deiner Wahl Server in verschiedenen Regionen haben, was bedeutet, dass deine Besucher auf den Server zugreifen kann, der ihnen am nächsten ist. Dies würde bei deiner Ladegeschwindigkeit helfen.

Abhängig von der Konfiguration deines CDNs möchtest du vielleicht nur die am häufigsten angeforderten Dateien zwischenspeichern. Das ist sehr nützlich, wenn deine Website sehr groß ist, da dadurch die Kosten für das Rechenzentrum gesenkt werden können.

Verteilung – Wie ein CDN die Uptime verbessert

Da du jetzt über eine Vielzahl von Servern rund um den Globus verfügst, werden sich deine Webseitenbesucher mit dem Server verbinden, der ihnen am nächsten ist.

Das bedeutet, dass statt 10 Millionen Besuchern in 10 Ländern, die alle versuchen, eine Verbindung zu einem Rechenzentrum herzustellen, jetzt 10 Server zur Verfügung stehen, die bspw. jeweils eine Million Besucher aufnehmen. Diese Server werden als Edge-Server (die Proxy-Versionen deines Host-Servers) bezeichnet, und diese Lösung wird „Lastverteilung“ genannt.

Sicherheit – Wie ein CDN die Sicherheit verbessert

Websites (normalerweise größere, populäre Websites) können Opfer eines DDOS-Angriffs (Distributed Denial of Service) werden. Dies ist der Fall, wenn dein Server mit Netzwerkverkehr überlastet ist, der andere Benutzer daran hindert, deine Website zu kontaktieren.

CDNs können bei einigen Aspekten eines DDOS-Angriffs helfen, aber sie sind natürlich kein Wunderheilmittel:

PROS:

  • Das CDN kann eine große Menge an Netzwerkverkehr umleiten, indem es ihn auf verschiedene PoPs (Points of Presence) verteilt. Das bedeutet, dass der Ursprungsserver nicht überlastet wird und keinen Ausfall verursachen dürfte.

CONS:

  • CDNs sind nur zwischengespeicherte Versionen deines Ursprungsservers. Wenn dein Ursprungsserver also einem DDOS-Angriff zum Opfer fällt, kannst du möglicherweise nicht auf die Daten zugreifen, die noch nicht in deinem CDN zwischengespeichert sind.
  • Bei einigen ausgeklügelten DDOS-Attacken wird der Angreifer tatsächlich das CDN nutzen, um einen Ausfall des Ursprungsservers zu verursachen. Dies geschieht, indem er das CDN veranlasst, mehrere Anfragen an den Ursprungsserver zu stellen, die ihn dann in die Knie zwingen.

In diesem Fall ist es gut, sich daran zu erinnern, dass ein CDN ein “Content Delivery Network” und keine Netzwerk-Verteidigung ist.

Wie bekomme ich ein CDN für meine Website?

Ok, du bist jetzt davon überzeugt, dass du ein CDN brauchst. Aber bedeutet das, dass du deine Daten jetzt an mehreren Standorten hosten und dafür ein Vermögen bezahlen musst?

CDNs gibt es schon seit langer Zeit – genauer gesagt seit den 1990er Jahren. Aber wie bei den meisten Technologien waren die Kosten dafür anfangs ziemlich hoch. Glücklicherweise hat sich das mittlerweile geändert und die Möglichkeiten zur Implementierung von CDNs sind inzwischen erschwinglich und kein Hexenwerk mehr.

Es gibt verschiedene Anbieter, die sich auf CDNs spezialisiert haben. Die Einbindung erfolgt dann meist über Nameserver-Einträge (was wir auch empfehlen) oder manchmal auch über WordPress-Plugins. Zu den beliebtesten Providern zählen unter anderem:

Wenn du diese Lösungen nutzten möchtest, musst du noch einige Konfigurationen vornehmen, um die Caching-Regeln des CDNs festzulegen. In vielen Fällen kann dich dein Hoster mit entsprechender Dokumentation und Beratung unterstützen – oder das CDN ist bereits in das Hosting-Angebot integriert.

Fazit

Ein Content Delivery Network ist ein Werkzeug im Internet-Ökosystem, das die Macht hat, unsere Inhalte schneller und zuverlässiger zum Endbenutzer zu bringen. Einige Websites werden von CDNs profitieren, andere nicht. Man darf dabei nicht vergessen, dass ein CDN nur in Verbindung mit guten Optimierungs- und Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt werden sollte, um das Beste für deine Webseitenbesucher herauszuholen.

Hast du noch Fragen?

Nutzt du ein CDN? Und was sind deine Erfahrungen damit? Lasse gerne einen Kommentar da oder wende dich bei konkreten Fragen direkt an unser Support-Team.

Content Delivery Network: Was ist das eigentlich? Und wann ist ein CDN wirklich sinnvoll? « Raidboxes (2025)

FAQs

How does a content delivery network CDN work? ›

By responding to a request for web content with a cached version from servers closer to the end user, a CDN can offload traffic from content servers and improve the web experience. Reduce bandwidth costs. By delivering content from servers closer to users, CDNs reduce bandwidth consumption and the associated costs.

When should I use a CDN? ›

While a CDN does not host content and can't replace the need for proper web hosting, it does help cache content at the network edge, which improves website performance. Many websites struggle to have their performance needs met by traditional hosting services, which is why they opt for CDNs.

How does a content delivery network (CDN) reduce delay latency for the business? ›

A CDN improves the latency by pulling static content files from the origin server into the distributed CDN network in a process called caching. Some CDNs will have advanced features that allow for the selective caching of dynamic content as well.

What is the main benefit of a content delivery network (CDN)? ›

CDNs speed up content delivery by: Decreasing the distance between where content is stored and where it needs to go. Reducing file sizes to increase load speed. Optimizing server infrastructure to respond to user requests more quickly.

Where does a CDN sit? ›

Deployed on the edge of your network, a CDN is perfectly situated to act as a virtual high-security fence and prevent attacks on your website and web application. The on-edge position also makes a CDN ideal for blocking DDoS floods, which need to be mitigated outside of your core network infrastructure.

How does CND work? ›

How CDNs Works. As mentioned above, a CDN works by bringing content closer to the geographic location of the end users. It does this through strategically located data centers known as Points of Presence (PoPs) . These are data centers situated around the world, and within each PoP are thousands of caching servers.

Is CDN good or bad? ›

Using a CDN can have several advantages for your web performance, such as faster loading times, scalability, and security. By reducing the distance between your users and your content, a CDN can lower latency and improve user satisfaction, engagement, and retention, as well as SEO rankings and conversion rates.

Is it better to use a CDN or local? ›

CDNs are best suited for today's modern websites which involve different types of media files and a combination of static and dynamic content. With a local server hosting your website, the scope is also quite narrow and focused, and you don't have to worry about the nature and configuration of a network of servers.

Can I use CDN without Internet? ›

So if a CDN is supposed to make it easier to access Internet resources, why use one in an offline environment? Well, it all comes down to your specific use case. If you are a developer that is on the go or has a spotty Internet connection, then an offline CDN file will come in handy to help get your work done.

Will CDN speed up my website? ›

The main benefits of using a CDN provider include: Improved Load Times: By distributing content closer to website visitors using a nearby CDN server, visitors experience faster page loading times. This can lead to improved user experience and engagement.

How can I improve my CDN? ›

Optimize the cache hit ratio
  1. Cache static content. ...
  2. Don't cache user-specific content. ...
  3. Use custom cache keys to improve cache hit ratio. ...
  4. Ensure that HTTP/3 and QUIC protocol support is enabled. ...
  5. Use negative caching. ...
  6. Use Google Cloud Armor. ...
  7. Use signed URLs. ...
  8. Authenticate private origins.

How does CDN caching work? ›

A CDN, or content delivery network, caches content (such as images, videos, or webpages) in proxy servers that are located closer to end users than origin servers. (A proxy server is a server that receives requests from clients and passes them along to other servers.)

When to use CDN? ›

CDNs help reliably and cost-effectively deliver rich and high-quality media files. Companies streaming video and audio use CDNs to overcome three challenges: reduce bandwidth costs, increase scale, and decrease delivery time.

Do I need CDN for my website? ›

There are lot of factors that go into your website's overall speed, but one of the biggest ones relates to how your content is stored and served. A Content Delivery Network, or CDN, can help do it faster, more efficiently, and more securely.

What is an example of a CDN? ›

The following is an example of a typical CDN caching process: A web server in Chicago hosts static web content that a website visitor located in Washington, D.C., requests. Once the origin server in Chicago receives the request, it sends a response to the website visitor.

How does a CDN DNS work? ›

The CDN will select the closest edge server to the user and return their IP address. The client DNS server returns the IP address to the web browser. The web browser will try to connect to the returned IP address and retrieve the website's content that has been cached on the CDN.

How does CDN work with streaming? ›

When a user requests a stream, the CDN begins caching the video segments as soon as they arrive from the stream's origin. When the next user requests the same stream, the CDN can deliver those segments from the cache instead, which is much faster.

What is Akamai and how does it work? ›

Akamai WAF (Web Application Firewall) is a cloud-based security solution that helps protect web applications from malicious attacks. It uses a combination of threat intelligence, machine learning, and rules-based protection to detect and block malicious requests.

What is the difference between API and CDN? ›

API requests are handled on demand and are the most current version of content. CDN requests get a stored version of the data from the content delivery network.

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Author: Lilliana Bartoletti

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