Generation Z Definition
Mit Generation Z beschreibt die Soziologie verallgemeinernd die Menschen der Geburtenjahrgänge von 1995 bis 2010. Andere Quellen verorten die Gen Z – wie sie im Jugendslang auch heißt – zeitlich zwischen 1997 und 2012. Die Generation Z folgt auf die Generation Y, vor der wiederum die Generation X die Arbeitswelt bestimmte.
Die Generation Z ist permanent online – reales und digitales Leben verschmelzen bei ihr zusehends
Der Jugendforscher Simon Schnetzer plädiert für das Jahr 2000 als Startschuss für die Generation Z. Er begründet dies mit der rasant zunehmenden Bedeutung des Smartphones für den Alltag (sehr) junger Menschen seit 2007 – jenem Jahr, in dem das erste iPhone das digitale Verhalten revolutionierte. Daraus erklärt sich auch der deutlich bildhaftere Name der Generation Z: Digital Natives.
Unterschiede zwischen Generation Y und Generation Z
Generation Y (Millennials) | Generation Z (Digital Natives) |
nutzte verstärkt Mail, Tastenhandy, mp3 | nutzt primär WhatsApp, Smartphone, Tablets und Spotify |
kennt die Welt noch ohne Smartphone, nutzt(e) SMS und arbeitete am PC | Welt ist nur mit Smartphone vorstellbar |
geringeres Kommunikationstempo | hohes Kommunikationstempo – immer und überall erreichbar, sofort und direkt antworten |
vertraut auch Empfehlungen in der analogen Welt | vertraut primär digitalen Empfehlungen, Bewertungen und Rankings |
mit Facebook sozialisiert – eher passiver Umgang mit Social Media | Social Media als Selbstdarstellungsplattform Gen Z = Content Creator |
mehr Kommunikation über Textformen | mehr Kommunikation über Memes, Emojis, Videos, Sprachnachrichten |
ausgeprägte Work-Life-Balance | wieder stärkere Trennung zwischen Karriere und Privatleben |
sehr starke Sinnsuche in der Arbeit | desillusioniert, sucht aber auch nach Job, der zur eigenen Persönlichkeit passt |
Das prägendste Erlebnis der Generation Z ist die Digitalisierung von Alltag und Leben. Das Smartphone als Kommunikations- und Arbeitsinstrument mit seinen Anforderungen an hohes Tempo und permanente Verfügbarkeit ist für die Gen Z nicht mehr wegzudenken. Diese „Digital-Generation“ tritt in naher sukzessive Zukunft in den Arbeitsmarkt ein – deshalb steht sie ganz besonders im Fokus der Unternehmen, die Fachkräfte für die Digitalisierung suchen.
Was folgt auf die Generation Z?
Auf die Generation Z folgt die Generation Alpha – der Name steht in der Sozialwissenschaft bereits fest. Hier werden die nach 2010 bzw. 2012 geborenen Menschen eingeordnet. Es finden sich darin junge Menschen, die in Kindheit und Jugend massiv von Krisen beeinflusst wurden - von der Pandemie über Kriege bis zum Klimawandel. Manche Forscher:innen sprechen bereits von der „abgehängten Generation“.
Überzeugen Sie als attraktiver Arbeitgeber
Die Generation Z hat ganz eigene Bedürfnisse an Arbeitgeber. Ein neues Konzept muss her, um die Gen Z zu gewinnen und zu binden: Attraction Plus. In unserem Leitfaden erhalten Sie wertvolle Tipps dafür.
Eigenschaften, Merkmale und Werte der Generation Z. Was ist typisch?
Mit einem Anteil von 13,9 Prozent an der Gesamtbevölkerung bildete die Generation Z zum 31.12.2021 die viertstärkste Altersgruppe in Deutschland mit absolut gesehen 6 Millionen Männern und 5,57 Millionen Frauen. Die im folgenden benannten Eigenschaften, Merkmale und Werte beschreiben in ihrer Knappheit immer einen Stereotyp – in der Regel mischen sich diese Punkte zwischen den Generationen. Denn jeder Mitarbeitende ist zunächst ein Mensch – und damit ein Individuum, das im Lauf seines Lebens unterschiedlichen Prägungen unterliegt.
Zahlreiche Studien untersuchen die besonderen Eigenarten der Generation Z. Wodurch zeichnet sie sich aus? Wie will sie ihr Leben gestalten? Welche Erwartungen hat sie an das Arbeitsleben? Wie müssen Jobs aussehen, damit Gen-Zler bei einem Unternehmen bleiben?
Typisch für die Generation Z ist die Verschmelzung zwischen analog-realer und virtuell-digitaler Welt. Eine klare Trennung wie noch bei der Generation Y gibt es nun nicht mehr. Informationen holen sich die Zler kaum noch aus analogen Medien, sie bevorzugen digitale Quellen, die sie über ihre mobilen Endgeräte abrufen. Daraus entwickelt sich eine wichtige Fähigkeit der Gen Z: Sie ist in der Lage, mit der digitalen Informationsflut umzugehen und diese zu verarbeiten.
Der kommunikative Austausch innerhalb der Generation Z findet fast ausschließlich digital statt – über soziale Netzwerke, Messenger und verstärkt Podcasts. Das eigene Leben wird dort bereitwillig auch zur Schau gestellt.
Die Gen Z ist außerdem ein Stück weit unverbindlicher als ihre Vorgängergenerationen – sie kann nur schwer entscheiden. Denn schließlich könnte selbst nach einer gefällten Entscheidung noch etwas Besseres kommen.
Werte der Generation Z
Für die Gen Z stehen die Themen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit im Fokus ihres Denkens. Das lässt sie sich laut PWC-Studie „Gen Z is Talking. Are you Listening?“ auch etwas kosten: So sind 52 Prozent der dort Befragten bereit, für Bio-Lebensmittel mehr zu zahlen. Die Gen Z strebt danach, dass es gerecht in der Welt zugeht und alle Menschen die Möglichkeit zur individuellen Entwicklung haben. Sie möchte Diversität in allen Lebenslagen. So auch im Job.
Auch die eigene Gesundheit steht bei der Gen Z hoch im Kurs. Fitnesstracker auf Smartphone oder Smartwatch sind bei fast jedem zweiten Routine. Hauptsache, alles lässt sich intuitiv bedienen.
Die Offenheit neuen Technologien gegenüber zeigt sich auch bei der Mobilität – zwei Drittel der Gen Z stehen dem autonomen Fahren offen gegenüber.
Neben allen technischen Möglichkeiten findet die Gen Z aber auch im analogen Leben Sicherheit – die sie vor allem bei Eltern und Freunden sucht. Die Bindung zu den Eltern ist in der Regel eng und von gegenseitigem Vertrauen geprägt.
Der Wert „Erfolg im Beruf“ steht hinter „Spaß haben, das Leben genießen“ und auch hinter „Abenteuer, Spannung“ deutlich zurück. Eine große Herausforderung für Arbeitgeber, hier den richtigen Ton zu treffen und das passende Angebot zu machen. Aber auch eine große Chance.
Die Generation Z und der Arbeitsmarkt: Das müssen Arbeitgeber tun
Mit den o.g. Eigenschaften, Merkmalen und Werten der Generation Z haben Sie als Personalfachleute die Grundlagen für einen passgenauen Umgang mit der folgenden Generation auf dem Arbeitsmarkt.
6 Ansprüche der Gen Z an Arbeitgeber
Genau wie die Vorgängergenerationen X und Y hat auch die Gen Z recht genaue Vorstellungen darüber, wie ein typischer Arbeitsalltag im Idealfall aussehen sollte.
Die folgenden 6 Ansprüche der Gen Z an Arbeitgeber und Jobs sollten Sie deshalb unbedingt kennen.
1. Ein Job, der Anerkennung bringt
Die Gen Z möchte für ihre Arbeit und für ihre Leistungen gelobt werden – sie braucht Anerkennung. Zumindest einer aktuellen Studie zur New Work zufolge.
2. Ein Job, der Spaß macht
Dieser Anspruch steht weit oben – und dafür ist ein gutes Arbeitsklima die Voraussetzung. Dennoch darf der Beruf für die Gen Z durchaus auch sinnvoll sein.
3. Ein krisensicherer Job
Kein Wunder, dass die Gen Z am liebsten einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche hätte – sie ist durch die Finanz- und Wirtschaftskrise genauso geprägt wie von den noch frischen Eindrücken der Corona-Pandemie.
4. Ein Job, in dem man sich entwickeln kann
Individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten sind für die Gen Z essenziell. Sie hat erkannt, dass nur lebenslanges Lernen eine dauerhafte Karriere ermöglicht.
5. Ein Unternehmen, das offen ist
Für die Generation Z ist es – auch aufgrund ihres eigenen Wertesystems – enorm wichtig, dass Unternehmen gesellschaftliche und soziale Verantwortung übernehmen. Und in diesem Zusammenhang auch die Themen Diversität, Nachhaltigkeit und flache Hierarchien verfolgt.
6. Ein Unternehmen, dass Grenzen anerkennt
Ganz im Unterschied zur Generation Y bevorzugen die „ganz Jungen“ der Gen Z feste und definierte Arbeitszeiten. Sie möchten weiterhin eine hohe Flexibilität, was die Einteilung ihrer Arbeitszeiten angeht.
Eine klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben ist der Gen Z heilig. Denn die eigene Gesundheit ist ihr wichtiger als Karriere um jeden Preis. Work-Life-Separation statt Work-Life-Balance.
Verankern Sie die Werte der Gen Z
In unserem Leitfaden erhalten Sie Profi-Tipps, um Ihre Unternehmenskultur an Ihre eigenen Vorstellungen und die Ihrer Zielgruppe anzupassen. Für maximalen Erfolg für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeitenden.
So sprechen Sie als Arbeitgeber die Generation Z an
Halten Sie sich als HR immer vor Augen: Die Generation Z kann sich auf einem angespannten Arbeitsmarkt ihre Arbeitgeber quasi frei aussuchen.
Um im Rahmen des Recruitings die Generation Z gezielt und passend anzusprechen, müssen Unternehmen auf digitale Kanäle setzen. Die Offenheit der „Digital Natives“ zu digitalen Medien und ihre damit verbundenen digitalen Kompetenzen sind hier der Schlüssel, den sich HR zunutze machen sollte.
Wichtig dabei für HR: Sie müssen sich unbedingt auf digitaler Augenhöhe mit den potenziellen Kandidat:innen befinden und wissen, wovon Sie reden. Die Generation Z merkt schnell, wenn digitale Skills nur vorgetäuscht werden.
Punkten Sie also, indem Sie zeigen, dass Sie die Werte und Kommunikationskanäle dieser Generation Z auf den Punkt kennen. Holen Sie die Gen Z mit Ihren Recruitingkampagnen genau dort ab, wo sie sich täglich aufhält: auf Social Media wie Instagram oder Tik-Tok und auf Youtube. Achten Sie darauf, den Bewerbungsprozess auf mobile Endgeräte zu optimieren und somit hohe Hürden abzubauen.
Im Rahmen eines gezielten Employer Brandings für die Generation Z bieten sich Influencer an, die als Markenbotschafter Ihre Arbeitgebermarke bei der Gen Z bewerben.
Nutzen Sie weiterhin Active Sourcing und sprechen Sie den beruflichen Fachkräftenachwuchs auf Karrierenetzwerken wie Linkedin direkt an. Bewerben Sie sich als Arbeitgeber bei vielversprechenden Kandidat:innen.
Wie Sie die Generation Z an Ihr Unternehmen binden
In den kommenden Jahren wird der Anteil der Generation Z an Ihrer Belegschaft zwangsläufig steigen. Dann haben Sie vermutlich Angehörige der Generationen X, Y und Z gemeinsam an Bord. Jede Generation hat sehr unterschiedliche Ansprüche und muss deshalb auf jeweils eigenen Wegen gebunden werden.
Insbesondere die Generation Z hinterfragt viel, lebt ein Stück weit unverbindlich – langfristige Bindungen im Berufsleben sind unter diesen Voraussetzungen schwieriger zu gestalten. Die Gen Z lässt sich gerne möglichst viele Optionen offen.
Motivieren Sie die Gen Z durch engen und vor allem regelmäßigen Austausch zur Arbeit, zu Ergebnissen, Problemen und Herausforderungen im Alltag. Dabei können insbesondere die „Älteren“ ein fundiertes Feedback geben. Daraus ergibt sich eine persönliche und personalisierte Mitarbeiterbindung auf individueller Ebene. Das Unternehmen sollte gezielt auf die Bedarfe eingehen – von flexiblen Arbeitszeiten bis zur Home Office-Option, von Teilzeitmodellen über besondere Weiterbildungen im Fachbereich.
Das Thema Gesundheit ist für die Gen Z sehr wichtig. So können Sie beispielsweise mit einem vielseitigen Gesundheitsangebot punkten – von einem Mental Health-Tag über Vergünstigungen in Fitnessstudios bis zu individueller Beratung und Coaching reichen hier die Möglichkeiten.
Setzen Sie weiterhin auf die Nachhaltigkeitskarte. Ermöglichen Sie der Gen Z in Ihrem Unternehmen z. B. die Gestaltung von Spendenaktionen oder gemeinsamen Aktivitäten für soziale oder umweltgebundene Zwecke.
Und last but least: Gestalten Sie Karrierewege immer in enger Abstimmung mit den Mitarbeitenden der Generation Z. Bieten Sie etwa die Möglichkeit von Job Rotation oder Job Shadowing an. Besprechen Sie in engen zeitlichen Rhythmen die Wünsche und Ziele Ihrer Gen Z-Mitarbeitenden.
Mit diesen 10 HR-Tipps machen Sie die Generation Z glücklich
Bieten Sie der Generation Z möglichst unbefristete Arbeitsverträge an – diese vermitteln Sicherheit und natürlich auch Wertschätzung.
Geben Sie der Gen Z im Arbeitsleben möglichst schnelle Rückmeldung – dies sind die „Digital Natives“ von Kindesbeinen an gewöhnt. Sie warten nicht gerne.
Gestalten Sie den Bewerbungsprozess nach aktuellen Kriterien der User Experience (UX) – damit steigern Sie die Chance auf mehr Bewerbungen.
Punkten Sie mit Ihrer transparenten und offenen Unternehmenskultur – so werden Sie als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen.
Heben Sie die konkreten und vor allem individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten wie Einzelcoachings hervor – dadurch steigern Sie Ihre Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber.
Setzen Sie neben einem fairen und leistungsgerechten Gehalt unbedingt auf gezielte Benefits für Mitarbeitende – denn der Spaß am Job und ein gutes Arbeitsklima sind wichtig für die Gen Z.
Nutzen Sie beim Recruiting auch spielerische Elemente und werten Sie so den Bewerbungsprozess auf – die Gen Z mag diesen variantenreichen Assessment-Ansatz und fühlt sich angesprochen.
Setzen Sie beim Recruiting konsequent auf digitale Wege – von der digitalen Messe über Video-Interviews bis zu Influencer Marketing – damit holen Sie die Gen Z genau dort ab, wo sie im Alltag zuhause ist.
Sorgen Sie dafür, dass die Gen Z am Arbeitsplatz immer über aktuelle und passende Hard- und Software verfügt – so können die „Jungen“ ihre eigenen Kommunikationsgewohnheiten auch am Arbeitsplatz erleben.
Stellen Sie sicher, dass Mitarbeitende aus der Gen Z im Unternehmen gehört werden und eine Stimme haben – sie möchten auf jeden Fall in die Entwicklung des Unternehmens eingebunden werden.